Mein Erstbefahrung liegt schon viele Jahre zurück, damals kamen wir vom Umbrail her, dann die Stilfserjoch Nordostrampe hinunter Richtung Südtirol. Obschon ich ein kleines, handliches Bike fuhr (KTM Duke 690R) war ich alles andere als beeindruckt, viel Verkehr, Baustellen, flüssiger Asphalt der das KTM Heck versaute ...
Da die deutsche Motorradpresse immer wieder mal das Stilfserjoch thematisierte, wollte ich ihm eine 2. Chance geben. Anfangs letzte Woche war es soweit, Montag & Dienstag ideale Wetterprognose, also startete ich zuhause am Morgen, via AB, Landquart, Flüela, Ofen bis nach Trafoi. Ein sehr guter Tipp zum übernachten ist das Berghotel Franzenshöhe auf 2188 m oben. Gegen Ende Nachmittag im wirklich sympathischen Hotel angekommen (Preis/Leistung mit Halbpension hervorragend!) fuhr ich gegen Abend bis auf die Passhöhe, so um 17 h nur noch ganz wenig Verkehr, danach zurück ins Hotel und dann gab es ein feines 4-Gang-Menü. Am folgenden Morgen nach einem reichlichen Frühstücksbüffet zum 2. Mal hinauf aufs Joch, immer noch nur wenige Fahrzeuge, genug Zeit zum Fotos schiessen an der warmen Sonne. Auf diese Art befahren ist das Stilfserjoch wirklich für mich ein absolutes Highlight. Die kleine Z (Kawasaki Z 650 RS) war auch ein ideales Fahrzeug dazu.
Für alle, die es nicht wissen, die mit 2757 m höchste Passstrasse der Ostalpen entstand zwischen 1820 und 1825. Sie gilt als eine der grossartigsten Ingenieurleistungen des 19. Jahrhunderts und führt von Neu-Spondinig in 48 Kehren zur Passhöhe hinauf. (Motorrad-Neulingen würde ich die Tour allerdings nicht empfehlen). Zurück ging es via Umbrail, Ofenpass, (nach langer Zeit wieder einmal) über den sehr schönen Albula und die Lenzerheide via AB heim.